SURFACE deconstructed – Hella Berent
26.10. – 22.11.2007
Museum of Contemporary Art, Isfahan, Iran
Introduction: Director of the Museum, Isfahan
Introduction: Mr. Walter, Botschaft BRD, Goethe Institute Teheran
Inaugural Address: Drs. Koos de Jong, Director of the European Ceramic Workcentre, NL

 

TANDISART weekly, Nr.1066
www.tandismarg.ir

POETISCHE REINHEIT
Vahid Shariffian

Ein Blick auf die Zeichnungen von Hella Berent,
vorgestellt im Museum Zeitgenössischer Kunst in Isfahan, Iran

In den vergangenen Jahren haben die Ausstellungen des Museums Zeitgenössischer Kunst besonders zur kulturellen Qualität der Stadt Isfahan beigetragen. Eine dieser hervorragenden Ausstellungen ist die der deutschen Künstlerin Hella Berent.

Beim Besuch der Ausstellung Surface deconstructed berührt fasziniert den Betrachter nicht nur der gesamte Aufbau der Installation sondern auch die Zeichnungen der Künstlerin, die ich besonders hervorheben möchte. In ihrer Einfachheit erinnern sie an japanische Haikus.

Hella Berent, bei Bremen geboren, ist in Deutschland durch ihren eigenen, unverwechselbar poetischen Stil bekannt. Ihre Zeichnungen muten wie Poesie
der Natur an, so als erklinge ein feiner Ton und erzeuge eine subtile Energie.
Dieser Klang der einfachen Linien lässt im Betrachter eine Erinnerung an die Arbeiten der Minimalisten wie Piet Mondrian oder Barnett Newman anklingen. In ihren Arbeiten, insbesondere in den Zeichen-Büchern, führt uns die Künstlerin nicht nur zurück in die Natur, sondern sie nimmt uns Seite für Seite quasi als ihre Begleiter durch ihre Gedankenwelt mit auf eine Reise. Ihre einfachen aquarellierten Linien verknüpfen sich dicht und farbig zu einem Teppich (Gabeh), einem ganz besonderen Gabeh, der die Erfahrung all ihrer Reisen in sich birgt.

Hella Berent ist eine Künstlerin mit tiefen Emotionen, deren Reinheit sich in all ihren Arbeiten entfalten. Ihre reduzierten Zeichnungen verweisen zwar auf Elemente der Minimalisten oder anderer „Ismen“, sind aber für Hella Berent ohne Bedeutung. Ihre Zeichnungen erscheinen mir wie eine Meditation der Natur, mit herkömmlichen Themen beschäftigt sie sich in den Zeichnungen nicht. Das zeichnerische Werk der 59-jährigen Künstlerin verwebt in der Wiederholung einfacher Linien ein tiefes Wissen, eine fühlende Seele und Lebhaftigkeit miteinander, führt über Material und Technik hinaus und vermeidet pedantische Genauigkeit.
Die Ausstellung präsentiert nicht nur die gerahmten Zeichnungen, sondern präsentiert auch ihre Zeichen-Bücher, in denen sie mit den Besuchern Kontakt aufnimmt und sie mit nimmt auf ihre Reisen.
Vielleicht können die Zeichnungen von Hella Berent nicht der Avantgarde zugeordnet werden. Ihre Zeichnungen sind eigenständig und Zeugnisse eines tief geistigen Menschen.